Auf dem französischen Jakobsweg von Pamplona bis Logroño
Der Jakobsweg von Pamplona nach Logroño – eine viertägige Wanderung
Die etwa 96 Kilometer lange Strecke von Pamplona bis nach Logroño führt durch Wiesen und Felder, über Berge und an riesigen Windkraftanlagen vorbei. Immer wieder gibt es Aussichtspunkte, die einen schönen Blick auf die Gegend gestatten. Man wandert durch Weinberge und kann die Früchte der Winzer für wenig Geld in den kleinen Ortschaften genießen. Abgesehen von ein paar steilen Anstiegen birgt die Strecke keine großen Schwierigkeiten - aber dafür tolle Herbergen und schöne Orte.
Die erste Tagesetappe: Von Pamplona bis Cirauqui
Nachdem die Etappe bis Pamplona nur wenige Kilometer lang war, ist am nächsten Tag wieder ein längerer Wandertag möglich. 32 Kilometer sind es von Pamplona bis Cirauqui. Von der berühmten Stierkampfstadt Pamplona aus wandert man zunächst fünf Kilometer bis Cizur Menor. Trotzdem sollte man schon in Pamplona für genug Verpflegung sorgen. Denn in Cizur Menor gibt es keine Läden. Zunächst folgt man rund drei Kilometer der Jakobsweg Beschilderung durch Pamplona und seine Vororte. Schließlich sind es nur noch rund zwei Kilometer bis Cizur Menor, wo es auch zwei Herbergen gibt. Von Cizur Menor aus führt der Weg fast 13 Kilometer weiter bis nach Uterga. Etwa nach der Hälfte des Weges passiert man ein kleines Dorf, in dem es einen Trinkwasserbrunnen gibt. Auf diesem Weg liegt auch der gigantische Windpark. Auf einer Passhöhe stehen viele Windräder aufgereiht – entsprechend windig ist es dort auch.
Angekommen in Uterga gibt es auch die Möglichkeit, in eine Pilgerherberge einzukehren. Doch man kann auch weitergehen. Und zwar zunächst knapp vier Kilometer nach Obanos. Hier gibt es endlich einen Lebensmittelladen und auch eine Apotheke. Die nächste Station ist nach drei Kilometern Puente de la Reina. Ein bezaubernder Ort, der für seine alte Brücke bekannt ist. Hier treffen zwei Jakobswege aufeinander. Entweder bleibt man in diesem schönen Ort oder man geht noch weitere sieben Kilometer bis nach Cirauqui. Die sieben zusätzlichen Kilometer lohnen sich schon wegen der wunderschönen Herberge in Cirauqui. Sie heißt Maralotx, ist liebevoll gestaltet und punktet mit einem großen Balkon. Außerdem kochen die Herbergsbetreiber immer ein Pilgermenü für zehn Euro.
Die zweite Tagesetappe: Von Cirauqui bis Estella
Nur 15 Kilometer sind es bis Estella. Eine überschaubare Strecke, die wunderschön ist und Römerstraßen und alte Brücken beinhaltet. Direkt nach Cirauqui wandert man auf einer Römerstraße und überquert eine berühmte römische Brücke. Nach etwa sechs Kilometern Wanderung erreicht man den Ort Lorca. Hier gibt es auch Einkaufsmöglichkeiten und Herbergen. Bis Estella sind es nun nur noch neun Kilometer. Auf der Strecke kommt schon vier Kilometer später ein Ort mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten. Estella ist mit seinen 13000 Einwohnern schon ein richtiges Städtchen. So groß sind bisher nur wenige Orte gewesen. Es gibt also eine kleine Auswahl an Bars und Restaurants und natürlich Apotheken, Ärzte und Supermärkte. In Estella gibt es ganz unterschiedliche Herbergen und auch eine Reihe an privaten Pensionen, falls man mal ein bisschen mehr Privatssphäre und Komfort möchte. Sehenswert sind hier der Palast der Könige von Navarra und die Kirchen San Pedro de la Rua sowie San Miguel.
Die dritte Tagesetappe: Von Estella bis Los Arcos
Etwa 22 Kilometer ist diese Tagesetappe lang. Der Anfang ist es recht anstrengend. Es geht steil bergauf bis zum etwa neun Kilometer entfernten Villamayor de Monjardin. Doch es gibt auf dieser Strecke einen ganz besonderen Höhepunkt, der die beschwerliche Strecke wieder etwas versüßt: Der Weg führt an der Weinkellerei "Bodegas Irache" vorbei. Die hat direkt am Pilgerweg eine Weinquelle für Pilger angelegt. Den Wein kann man ganz einfach aus einem Hahn zapfen. Damit man noch gut weiter wandern kann, ist gleich neben dem Weinhahn auch ein Wasserhahn.
Wer zu viel Wein getrunken hat, kann natürlich auch in Villamayor de Monjardin bleiben – hier gibt es auch eine Herberge. Für alle anderen geht es noch knapp 13 Kilometer weiter bis nach Los Arcos. Der Ort hat immerhin 1400 Einwohner und somit auch wieder genügend Angebote an Apotheken, Lebensmittelläden und Bars. Die Strecke von Villamayor bis Los Arcos führt – von wenigen kleinen Steigungen abgesehen – stetig bergab und ist somit eine Entspannung. Sehr zu empfehlen ist hier die Herberge Casa Austria. Sie wird von Österreichern geleitet. Und hier gibt es tatsächlich ein österreichisches Frühstück, das mit dunklem Brot und weiteren Zutaten sehr dem deutschen ähnelt.
Die vierte Tagesetappe: Von Los Arcos bis Logroño
29 Kilometer fehlen nur noch und der Wanderer ist in der für Jakobsweg- Verhältnisse riesigen Stadt Logroño angekommen. Zunächst aber muss der Tagesmarsch bewältigt werden. Acht Kilometer sind es zunächst bis Torres del Rio. Hier gibt es schon Einkaufsläden und natürlich auch eine Herberge. Der Weg bis hierher ist einfach, es gibt keine starken Steigungen. Danach führt der Weg elf Kilometer weiter bis nach Viana. Die Strecke ist relativ schotterig und insofern eine kleine Herausforderung, die aber wirklich zu bewältigen ist.
Viana ist ein mittelgroßer Ort mit 3200 Einwohnern – hier kann man sich wieder gut mit Verpflegung eindecken. Nach Viana fehlen nur noch 10 Kilometer und man ist in Logroño angekommen. Zwischendurch gibt es mal eine Steigung, doch der Weg hält den Wanderer nicht durch allzu starke Herausforderungen auf. Auf diesem Wegstück überquert man die Grenze von Navarra nach Rioja – und somit auch eine Weingrenze. Der wird immer besser. In Logroño gibt es eine städtische und eine kirchliche Herberge. Beide sind relativ einfach mit vielen Betten auf wenig Raum.
Fazit
Angekommen in Logroño findet man sich in einer großen Stadt mit 124.000 Einwohnern wieder. Sie ist die Hauptstadt der Region Rioja und somit auf jeden Fall eine kleine Erkundung wert. Es gibt zum Beispiel einige alte Kirchen. Bis nach Santiago de Compostela fehlen nun noch rund 635 Kilometer. Nicht aufgeben, das Ziel rückt immer näher.
Text: Eva Klassen
Praktische Infos und Herbergen
Cizur Menor:
Albergue de Maribel
+34 948 18 38 85
maribelroncal@jacobeo.net
www.elalberguedemaribel.com
Uterga:
Camino del Perdón
+34 948 34 46 60
www.caminodelperdon.es
Puente de la Reina:
Jakue
+34 94 83 41 01 7
albergue@jukue.com
www.jakue.com
Albuergue Santiago Apostol
Avda. de Lugo, 107
+34 98 15 08 13 2
www.alberguesantiagoapostol.com
Cirauqui:
Maralotx
Calle San Román, 30
+34 678 63 52 08
Lorca:
Albergue de Lorca
+34 948 54 11 90
txerra26@mixmail.com
La Bodega des Camino
+34 948 54 13 27
info@labodegadelcamino.com
www.labodegadelcamino.com
Estella:
Hospital de Peregrinos
La Rúa, 50, Estella
+34 948 55 02 00
caminodesantiagoestella@gmail.com
San Miguel
Mercado Viejo, 18, Estella
+34 948 55 04 31
davidgalarza@yahoo.es
Lizarra Kanpina
+34 948 55 17 33
info@campinglizarra.com
www.campinglizarra.com
Hotel Yerri
Avda. Yerri, 35, Estella
+34 948 55 50 81
hotelyerri@hotelyerri.es
www.hotelyerri.es
Astarriaga
Plaza de los Fueros, 12, Estella
+34 948 55 08 02
info@asadorastarriaga.com
www.asadorastarriaga.com
Villamor de Monjardin:
Albergue Hogar Monjardin
Plaza 12
+34 948 53 71 36
Weinkellerie Bodegas Irache
Monasterio de Irache, 1
31240 Ayegui-Navarra
+34 948 55 19 32
www.irache.com
Los Arcos:
Albergue Issaac Santiago
San Lázaro, Los Arcos
+34 948 44 10 91
Albergue Casa Alberdi
Calle El Hortal, 3, Los Arcos
+34 650 96 52 50
kotxialberdi@gmail.com
www.alberguecasaalberdi.com
Casa de Austria
Travesia des Estanco, 5, Los Arcos
+34 63 60 18 34 8
ignaciovela@yahoo.com
Torres del Rio:
La Pata de Oca
Mayar, 5, Torres del Rio
+34 948 37 84 57
www.alberguelapatadeoca.es
Viana:
Albergía Andrés Muños
Calle Ruinas de San Pedro
+34 948 64 55 30
ayuntamiento@viana.es
www.viana.es
Logroño:
Gemeindeherberge
Rúa vieja, 32, Logroño
+34 941 23 92 01
Pensión Sebastián
San Juan, 21, Logroño
+34 941 24 28 00
Pensión La Bilbaína
Gallarza, 10, Logroño
+34 941 25 42 26
Hostal Niza
Capitan Gallarza, 13, Logroño
+34 941 20 60 44
Hostal Residencia La Numantina
Sagasta, 4, Logroño
+34 941 25 11 41 1
Hostal Residencia Mension Pepa
Avda. de Aragón, 9, Logroño
+34 941 23 40 11
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