6 nützliche Tipps für Wandern und Camping mit Hund
Seit nunmehr sechs Jahren geht Wandertouren-Magazin.de-Autor Hans-Jakob Reuter ein- bis zweimal für ein verlängertes Wochenende – meist von Freitag bis Dienstag – mit einem seiner Hunde auf Streckenwanderung. Oder, wenn es der nicht wandernde Teil seiner Familie und sein Beruf zulassen, auch mal eine ganze Woche zum Zelten und Streckenwandern.
Warum Streckenwandern? Weil im Schnitt 20 km Strecke pro Tag zusammenkommen, wenn das Wetter und die jeweilige Konstitution von Mensch und Tier es zulassen. Das hört sich nicht viel an, aber wenn man bedenkt, dass An- und Abreisetag mitgerechnet werden, kommt man schnell auf 30 bis 35 km.
Der grundsätzliche Ablauf eines solchen Hund/Mensch/Wandercampings ist aber immer ähnlich. Hier die persönlichen Erfahrungen und Tipps von Hans-Jakob Reuter:
1. Auswahl des Wandergebietes und des Campingplatzes
Angeregt durch Internetrecherchen wird ein Wandergebiet ausgewählt, das für eine Kurzreise nicht weiter als 200 km entfernt sein sollte. In diesem Gebiet wird ein Campingplatz ausgesucht, der relativ „zentral“ liegt. Denn alle Wanderungen, die in den nächsten Tagen unternommen werden sollen, sind immer „Rundwanderungen“ mit Start und Ziel genau auf diesem Campingplatz, einer Homebase für die jeweilige Wanderung.
2. Tourenplanung und Nutzung von Apps
Ausgehend von diesem Campingplatz werden die Nah- und Fernziele aus den verschiedenen dokumentierten Wanderwegen festgelegt. Meist wird auch schon die konkrete erste Tour nach Ankunft am Campingplatz geplant. Eventuell werden dazu auch GPX-Dateien zur ersten Orientierung heruntergeladen.
Alternativ werden eigene Touren mit der App „Maps 3D“ geplant. Die Erwähnung ist keine explizite Empfehlung, Apps gibt es mittlerweile genug. Sie begleitet den Autor aber schon seit Jahren und ermöglicht eine Tourenplanung unter Berücksichtigung auch kleinster Routenmöglichkeiten, wovon er schon oft Gebrauch machen musste.
3. Startvorbereitungen: Gepäck und Morgenroutine
Das Auto wird grundsätzlich am Vorabend gepackt, um am nächsten Tag nicht zu viel Zeit zu verlieren. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Denn der Hund muss morgens ja auch noch raus und eine erste Mahlzeit braucht er auch. Der Start ist also immer eher zwischen 09:00 und 10:00 Uhr.
4. Gepäck für den Hund: Organisation und Vorbereitung
Für den Hund wird gefühlt doppelt so viel Gepäck gepackt wie fürs Herrchen. Da ist z.B. sein Schlafplatz für das Zelt – der Hund schläft mit im Zelt –, sein komplettes Futter für den gesamten Zeitraum, Näpfe, Leinen und Handtücher zum Trockenreiben. Aber auch die hundespezifische Erste-Hilfe-Ausrüstung darf nicht fehlen und wird teilweise sogar im Rucksack mitgeführt.
Der Autor musste schon einmal einen Kurztrip vorzeitig abbrechen, weil sich der Hund verletzt hatte: Er hatte sich in einem Bach die Ballen durch Glas aufgeschnitten.
5. Ankunft und Einrichten auf dem Campingplatz
Auf dem Zeltplatz angekommen, werden als erstes das Zelt aufgebaut, die Schlafplätze und die „Küche“ hergerichtet. Gerade letztere wird nach der Rückkehr von der ersten Tour sofort gebraucht.
6. Start zur ersten Tour: Vorbereitung und Ausrüstung
Wenn alles vorbereitet ist, wird der Rucksack für die erste Tour gepackt, die Wasserflaschen gefüllt, die Verpflegung für den Rest des Tages eingepackt, die Stiefel angezogen, dem Hund Geschirr und Leine angelegt – und los geht's.
Flexibilität und Komfort: Vorteile von Rundtouren
Ein großer Vorteil dieser Touren besteht darin, dass die jeweilige Tagestour je nach Situation verlängert, verkürzt oder auch ausgetauscht werden kann. Das muss nicht vom Wetter oder vom Hund abhängen, das kann man selbst wollen.
Man kann auch jederzeit zum Campingplatz zurückkehren. Das ist besonders schön, wenn die Strecke unerwartet länger geworden ist oder durch zusätzliche Stopps, z.B. durch einen Restaurantbesuch, verlängert wurde. Man muss keine Herberge mehr suchen und beziehen, das Zelt wartet einfach.
Das Auto steht für Notfälle oder Umplanungen weiterhin zur Verfügung, was natürlich zusätzlichen Freiraum schafft.
Schon am zweiten Tag sind Hund und Mensch schnell mit der Umgebung vertraut und beide können den Ausflug, den Ort und die Wanderungen genießen.
Text und Bilder: Hans-Jakob Reuter














